Was ist Autogenes Training?
Autogenes Training ist eine Methode, die dem Übenden hilft, sich in einen Zustand erhöhter Selbstwahrnehmung zu versetzen. So können Stresssituationen und körperliche und geistige Anspannungen früher erkannt und innere Kräfte freigesetzt werden, was eine körperliche und psychische Entspannung und Regeneration ermöglicht. Dieses wissenschaftlich untermauerte Verfahren ist in jeder Lebenslage hilfreich und kann stufenweise erlernt werden.
Entwickelt wurde das autogene Training 1932 vom Nervenarzt J. H. Schultz, der es als Verfahren zur "konzentrativen Selbstentspannung" bezeichnete. Die eigene Vorstellungskraft kann beim autogenen Training eine intensive Entspannung des gesamten Körpers hervorrufen und so zu einer Stabilisierung der unwillkürlichen Körperfunktionen beitragen.
Die regelmäßige Anwendung dieses Umschaltens auf ein anderes Körperverständnis kann dabei helfen, Probleme des Alltags oder der eigenen Persönlichkeit zu verarbeiten. Das autogene Training zeigt Ähnlichkeiten zur Meditation, bestimmten Übungen des Yoga und zur Selbsthypnose.
Das autogene Training ist ein Konzept zur Beeinflussung des vegetativen Nervensystems sowie (auf indirekte Art) der Muskelspannung mit dem Mittel der Autosuggestion. Nachdem die Methode erfolgreich erlernt wurde, erreicht man die vegetative Umstimmung über einen bedingten Reflex.
Die Effekte des autogenen Trainings werden seit Beginn des 20. Jahrhunderts erforscht und experimentell bestätigt. Autogenes Training gilt als wirksame Begleitbehandlung bei ängstlichen und nervösen Störungen, Schlafstörungen und psychosomatisch bedingten Krankheitssymptomen bis hin zu leichten depressiven Verstimmungen.
Es kann auch zur Gedächtnissteigerung eingesetzt werden. In der Medizin und Psychotherapie ist autogenes Training ein anerkanntes Begleitbehandlung von Angstzuständen. Im Sportbereich wird autogenes Training seit vielen Jahren zur Leistungssteigerung verwendet.